1. Kommunikation ist der Schlüssel, um Emotionen zu verstehen und zu verarbeiten.
2. Scheuen Sie sich nicht, mit Ihren Kindern über Ihre Gefühle und das Geschehene zu sprechen. Vermeidung wird sie nicht abschirmen, sondern Angst erzeugen.
3. Wenn Kinder informiert sind und verstehen, fühlen sie sich sicher.
4. Woher weiß ich, womit meine Kinder umgehen können? Kinder können sehr komplexe Fragen und Bedenken haben. Denken Sie daran, dass sie Informationen benötigen, um ihre Emotionen zu verarbeiten. Antworten Sie mit einfachen Worten, sprechen Sie ihre Emotionen an und vermitteln Sie ihnen ein Gefühl der Sicherheit.
5. Hören Sie Ihrem Kind aufmerksam zu, ohne es zu kommentieren. Wiederholen Sie dann mit Ihren Worten, was Sie verstanden haben, und fragen Sie sie, ob Sie die Informationen richtig verstanden haben. Fragen Sie sie, wie sie sich dabei fühlen. Nennen Sie die Emotionen und versuchen Sie, sich in sie einzufühlen. Sprechen Sie jetzt über dieses Gefühl in anderen Kontexten als Krieg.
6. Sie könnten wütend oder enttäuscht sein, aber vermeiden Sie Hassreden, die sich an ethnische Gruppen, Herkunft, Nationalität, Religion usw. richten. Sprechen Sie bewusst, vermeiden Sie Verallgemeinerungen, seien Sie spezifisch.
7. Überhäufen Sie Kinder nicht mit unnötigen Informationen, mit denen sie nicht umgehen können. Denken Sie daran, sich auf die Frage zu konzentrieren, die sie gestellt haben.
8. Wenn Sie keine Antwort wissen, sagen Sie ihnen einfach, dass Sie es nicht wissen. Sie sind auch nur ein Mensch.
9. Vermitteln sie ihren Kindern ein Sicherheitsgefühl. Vielleicht fühlen Sie sich ängstlich, unsicher oder gebrochen, aber denken Sie daran, dass Sie jetzt in Sicherheit sind, und teilen Sie dies Ihren Kindern mit. Wenn nötig, atmen sie tief ein, finden sie ihre innere Resourcen und beim Ausatmen denken sie daran, dass Sie jetzt sicher sind.
10. Halten Sie Ihre Kinder von Fernseh- und Medienreproduktionen des Krieges fern. Schließen Sie sie jedoch nicht aus. Sie wissen, dass Krieg stattfindet. Lassen Sie sie auf ihre Weise teilhaben. Helfen Sie ihnen beispielsweise, ihre eigene Mission zu finden, sich zu engagieren oder auszudrücken.
11. Teilen Sie Ihren Kindern ihre Gefühle mit, entfremden Sie sie nicht. Kinder sind sowohl emotional als auch kognitiv intelligent. Vergessen Sie das nicht.
12. Achten Sie darauf, was und wie Sie in Anwesenheit Ihrer Kindern kommunizieren. Auch Erwachsene dürfen emotional sein, aber Sie sind ihr Vorbild.
13. Wenn Sie sich nicht bereit fühlen, wenn Sie zu traurig sind, wenn Sie keine Ruhe finden oder solche Gespräche nicht führen können, ist das in Ordnung. Zwingen Sie sich nicht. Lassen Sie Ihre Kinder wissen, dass Sie dieses Thema in naher Zukunft mit ihnen ansprechen werden. Setzen Sie sich dafür am besten ein klares Zeitfenster und nehmen Sie sich die nötige Zeit für die Vorbereitung.
14. Sie und Ihre Kinder machen sich Sorgen um die Menschen, die Sie zurückgelassen haben. Sie können das Gefühl der Abwesenheit nicht ignorieren, aber denken Sie daran, dass mit Fotos, Medien und Technologie wir unserem Gehirn das Signal der Anwesenheit vermitteln. Zögern Sie nicht, mit den abwesenden Familienmitgliedern zu kommunizieren. Wenn eine direkte Kommunikation nicht möglich ist, können Sie Sprach-/Videonachrichten aufzeichnen, Briefe schreiben, zeichnen oder jede kreative Ausgabe verwenden, die Ihnen in den Sinn kommt.
15. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Ressourcen, Sie und Ihre Kinder sind mehr als das, was Sie zurückgelassen haben. Was macht dich besonders?, welche Gerüche magst du?, welche Emotionen haben dein Leben bereichert?, welche schönen Erinnerungen begleiten dich? was macht dich stark?, auf wen und was bist du stolz? Was hat dir geholfen, Herausforderungen zu überwinden? Welcher Geschmack macht dich glücklich? Jeder ist einzigartig und besonders, so sind Sie, so sind Ihre Kinder. Merken Sie sich das.
16. Sie können eine Liste Ihrer Ressourcen erstellen und sie überall hin mitnehmen. Und wenn Sie sich überfordert fühlen, nehmen Sie Ihre Liste aus der Tasche und lesen Sie sie durch. Erinneren und verinnerlichen Sie ihre eigenen Worte. Die eigenen Ressourcen sind immer bei Ihnen. Für Kinder können Sie farbige Armbänder herstellen, bei denen jede Farbe eine Ressource oder eine Botschaft darstellt. Dies sind visuelle Inputs, die ihnen helfen, Emotionen mit positiven Erfahrungen zu verbinden.
17. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Angst Sie und Ihre Kinder überkommt, können Sie sich umarmen und laut wiederholen, dass Sie in Sicherheit sind und am Leben sind. Denken Sie daran, Sie und Ihre Kinder sind sicher und gesund. Sie haben es geschafft, sich alle in Sicherheit zu bringen.
18. Sie befinden sich in einem Übergangsprozess mit vielen Veränderungen. Sie werden wahrscheinlich von einem Ort zum anderen ziehen, die Schule wechseln usw. Geben Sie Ihren Kindern Zeit und Raum, um „Hallo“ und „Auf Wiedersehen“ zu sagen. Empathisieren Sie mit ihren Kindern indem Sie sie wissen lassen, dass Sie mit ihnen fühlen können.
19. Teilen Sie Ihren Kindern neue Pläne und Änderungen mit, bevor sie stattfinden. Kinder können Informationen verarbeiten und damit umgehen, ihre Gehirnplastizität ist darauf ausgelegt. Aber beide, Sie und sie, brauchen Zeit, um die Emotionen zu verdauen. Geben Sie ihnen diesen Raum und diese Zeit.
20. Wenn Sie das Gefühl haben, damit nicht fertig zu werden, suchen Sie professionelle Hilfe. Trauma kann die geistige und körperliche Gesundheit beeinträchtigen. Wenn Sie rechtzeitig Hilfe suchen, können Sie damit besser fertig werden und schwerwiegende Folgen vermeiden.
Text created by Aylin Dionmez and Heike Arzapalo